Der Cocker Spaniel


Geschichte: Englischer Cocker Spaniel

Die Spaniels - nicht die Rassen die wir heute in reingezüchteter Form vor uns haben - können auf eine lange Geschichte zurückblicken.

So zeigt eine Münze Philipps II von Makedonien die wahrscheinlich älteste Abbildung eines spaniel- ähnlichen Hundes. In zahlreichen Beschreibungen, die sich überwiegend mit Jagdszenen beschäftigen, werden Hunde beschrieben, die Vorfahren unserer Spaniels sein müssen, so u.a. die Schilderung .... die eindeutig auf den heutigen Welsh Springer Spaniel hinweist. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts werden die Arbeitsweise und der Charakter beschrieben, ohne dass die Bezeichnung Spaniel auftaucht. Die Angabe, dass es am Hof Heinrichs VIII. einen "Robin the King's Majesty's Spaniel Keeper" gab, belegt zum ersten Mal den Namen. Zwischen Landspaniels und Water Spaniels unterscheidet Johannes Caius; er sagt von ihnen:
"Es gibt schnellfüßige Hunde für die Falkenbeize und Stöberhunde für die Netzjagd. Diese Hunde haben keine eigenen Namen, man nennt sie nach ihrem Gebrauch: Falkenhunde, Fasanenhunde, Rebhuhnhunde usw. Das gemeine Volk ruft ihn generell mit dem gleichen Wort, nämlich Spaniel, ... Der größte Teil des Felles ist weiß, und wenn sie mit einigen Flecken markiert sind, sind diese gewöhnlich rot und damit ziemlich auffällig..."
Die Bezeichnung Spaniel kommt in mehreren Stücken Shakespeares vor, ein Indiz für die Verbreitung und die Beliebtheit des Spaniels zu dieser Zeit.
Um 1800 findet man eine Klassifizierung der Spaniels nach der Größe: die kleinere Art wird als Cocking Spaniel oder Cocker , die größere Variante als Field Spaniel oder English Spaniels, ein anderer als Sussex Spaniel bezeichnet, weil er aus Sussex stammte. Im Laufe des 19. Jahr- hunderts tauchen die Bezeichnungen Englischer Wasserspaniel, Springer Spaniel und Cocker Spaniel auf, eine Vorstufe zur Abgrenzung der einzelnen Schläge. Mit der Gründung des Kennel Clubs 1873 war der Anfang einer wirklichen Rassehundezucht gemacht, und Anfang des 20. Jahrhunderts war, u.a. mit der Anerkennung des Welsh Springer Spaniels 1902 die Abgrenzung zwischen den Spanielrassen abgeschlossen und die Zeit der Kreuzung verschiedener Spaniel- rassen, bzw. der Einkreuzung anderer Rassen vorbei.
Auch in Deutschland war der Spaniel als Jagdbegleiter im 19. Jahrhundert verbreitet, der erste kontinentale Zuchtverband 1904 gegründet, im Jahre 1907 fanden Züchter und Liebhaber der Rassen ihre Heimat im Jagdspaniel-Klub.
Wie in der Entstehungsgeschichte der verschiedenen Hunderassen vieles im unklaren bleibt, gilt dies auch für die Spaniels; aber die Bedeutung und die Beliebtheit der Rassen wird an den erwähnten frühen Beschreibungen und den Darstellungen in den Werken berühmter Maler deutlich, u.a. Dürer, Tizian, Breughel, Rubens und Rembrandt.

 

Allgemeines Erscheinungsbild

Der English Cocker Spaniel guckt immer fröhlich, ist mittelgroß, robust und sportlich. Sein Körperbau ist ausgewogen und kompakt: Ein gesunder Cocker misst ungefähr gleich viel vom Widerrist zum Boden wie vom Widerrist zur Schwanzwurzel. Sein Fell ist glatt, glänzend und ausgesprochen seidig. English Cocker Spaniel kommen in verschiedenen Farben vor, wobei bei einfarbigen Hunden außer an der Brust kein Weiß erlaubt ist, so der Rassestandard. Das besondere Kennzeichen dieses Hundes sind seine tief angesetzten und langen Hängeohren.
Verhalten und Charakter
Ästhetik, Eleganz und Anmut vereinen sich beim Cocker mit ansteckender Fröhlichkeit und überschäumendem Temperament. Das Ergebnis ist ein spitzbübisches Energiebündel, dem kaum jemand widerstehen kann. Seine handliche Größe, das freundliche, aufgeschlossene Wesen, Anhänglichkeit und Treue machen ihn zu einem wunderbaren Familienhund. Doch dieser ausgesprochen liebenswürdige Hausgenosse – und das darf man nie vergessen – gehört auch einer Jagdhundrasse an und ist ganz sicher kein langweiliger Stubenhocker. Diese Rasse braucht täglich ausgiebige Beschäftigung, um geistig und körperlich fit zu bleiben. Außerdem können Cocker auch sehr stur werden, wenn ihnen etwas nicht gefällt.
Haar
Glatt, seidige Beschaffenheit, niemals drahtig oder wellig, nicht zu reichlich und niemals lockig. Gebäude, Vorderläufe und Hinterläufe über dem Sprunggelenk gut befedert.
Rute
Der Rutenansatz liegt etwas unterhalb der Rűckenlinie.  Muss frőhlich bewegt und gerade, niemals hochgestellt, getragen werden. Frűher űblicherweise kupiert. Kupiert: Weder so kurz, dass die unermüdliche, fröhliche Bewegung beim Arbeiten nicht sichtbar wäre, noch so lang, dass sie beeinträchtigt wäre. Unkupiert: Leicht gebogen, von mäßiger Länge, in gutem Verhältnis zur Größe des Körpers, so dass das Erscheinungsbild ausgewogen ist; im Idealfall in ihrer Länge nicht unter die Sprunggelenke reichend.  Kräftig am Ansatz, sich zu einer feinen Spitze verjüngend; zum Körperhaar passend gut befedert. Lebhaft bewegt, auf einer Ebene nicht oberhalb der Rückenlinie getragen, jedoch nie so tief, dass der Eindruck von Ängstlichkeit entsteht.
Farbe
Einfarbig: schwarz; rot; gold; leber (schokoladenbraun); schwarz mit loh; braun  mit loh. Bei diesen Farben ist kein weiβ auβer ein kleiner Fleck an der Brust erlaubt.
Mehrfarbig : Zweifarbig: schwarz-weiβ; orange-weiβ; braun-weiβ; lemon-weiβ. All diese Farben kőnnen mit oder ohne Tűpfelung sein.
Dreifarbig: Schwarz, weiβ mit loh; braun, weiβ mit loh. Schimmel: Blauschimmel; orangeschimmel; lemonschimmel; braunschimmel; blauschimmel mit loh; braunschimmel mit loh. Jegliche andere Farben oder Abzeichen, die von den oben angegebenen abweichen, sind unerwűnscht.
Größe und Gewicht
Ungefähre Höhe:  Rüden  39 - 41 cm, Hündinnen 38 - 39 cm 
Ungefähres Gewicht: 13 - 14.5 kg
Quellen (Stand Februar 2017):